Pferde sind Futterspezialisten. Sie benötigen regelmäßig und ausreichend hochwertiges Raufutter. Mit ihrem Mahlzahngebiss können sie bei der passenden Futterzusammensetzung beim kauen genügend Speichel produzieren, der die nonstop produzierte Magensäure abpuffert, damit deren empfindliche Verdauung richtig funktionieren kann.
Entstehen beim Pferd regelmäßig Fresspausen über 4 Stunden fehlt dieser Puffer. In Folge kann die Magensäure die Magenschleimhäute derart reizen, dass sich im weiteren Verlauf Magengeschwüre entwickeln. Zudem werden die Zähne nicht richtig abgenutzt.
Da die Verdauung im Maul beginnt und mit den Äppeln endet zeigen sich in diesem empfindlichen System von Zahnproblemen, Kotwasser bis Kolik oder Rehe diverse, zum Teil sehr gravierende Erkrankungen.
Pferde benötigen nicht nur Heu, Wiese und Stroh in guter Qualität. Auch Blätter, Kräuter, Samen und Nüsse, Gehölze, Wurzeln und vor allem Mineralstoffe gehören ebenso mit auf deren Speiseplan, um die fehlenden Nährstoffe aus dem Raufutter auszugleichen. Diese Ergänzungen werden in der Fütterung häufig unterschätzt und das innere Milieu im Darm des Pferdes kann langfristig Schaden nehmen, was sich erst viel später in Infektanfälligkeiten und diversen Erkrankungen zeigt.
Die unglaubliche Vielfalt an Müeslis und Co. aus der Futterindustrie können in einigen Fällen durchaus die Fütterung sinnvoll ergänzen. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, denn häufig wird damit versucht, die fehlende Menge an Raufutter auszugleichen, womit ein Teufelskreis beginnt, der meiner Erfahrung nach in zahlreichen Erkrankungen endet. Wie so oft gilt auch hier: die MENGE macht das GIFT!
Ich erlebe in den Ställen immer wieder diese Entwicklung, die ich oben dargestellt habe. Als Resultat sehe ich in Kombination mit nicht artgerechter Haltung z. B.: Verhaltensauffälligkeiten wie koppen, weben, sowie headshaking und komplexe Krankheiten wie Equines metabolisches Syndrom, Cushing, Rehe, Sehnen- und Bändererkrankungen, Strahlfäule, Pilzneigung, Infektanfälligkeit, COPD, Asthma, Allergien und Co.
Rittigkeitsprobleme beim Stellen und Biegen, Abgeschlagenheit oder Verspannungen sind manchmal der einzige Hinweis, dass das innere Milieu nicht stimmt.
Pferde kommunizieren untereinander auf sehr fein abgestimmte Art und Weise. Daher ist es umso wichtiger, als Mensch dieser Körpersprache der Pferde zuzuhören - denn eins können sie definitiv nicht: deutsch sprechen.
Gerne helfe ich im persönlichen Termin vor Ort weiter, wenn Sie sich über die Fütterung ihres Pferdes informieren möchten.
Hinweis: Ich berate Sie frei und unabhängig von Herstellerfirmen. Provisionsverträge akzeptiere ich nicht und lehne diese Angebote auch weiterhin ab!