Die Homöopathie ist eine ganzheitliche Therapiemethode. D. h., der gesamte Organismus wird mit seiner geistigen, körperlichen und seelischen Ebene betrachtet und in der Behandlung berücksichtigt.
Die klassische Homöopathie funktioniert auf eine ganz bestimmte Art und Weise, die der Begründer Samuel Hahnemann vor über 200 Jahren in seinem "Organon der Heilkunst" beschrieb und dazu aufforderte: Macht es nach, aber macht es genau nach!
Um dieser Aufforderung gerecht zu werden, besteht der Termin einer akuten Erkrankung zunächst in einer ausführlichen Anamnese, also der Aufnahme der Krankheitszeichen: Wer ist krank, was/welches Organ ist betroffen, wie äußert sich die Krankheit, was macht die Erkrankung mit dem Tier, wie hat es sich verändert, wie geht das Tier mit der Krankheit um. Daraus ergibt sich das passende homöopathische Mittel. Wichtig ist der enge Austausch des Tierhalters zum Therapeuten im gesamten Behandlungsverlauf.
Bei der chronischen Erkrankung wird die Anamnese noch erweitert, ist deutlich umfassender und berücksichtigt die komplette Geschichte des Tieres (soweit bekannt) von der Geburt bis heute. Wichtig ist dabei, das Thema und die Besonderheiten des Tieres zu erfassen, die letztlich zum passenden homöopathischen Mittel führen. Gezielte W-Fragen von Kopf bis Fuß unterstützen Ihren spontanen Bericht und ergeben ein umfassendes Bild für die anschließende Behandlung, die sich in einigen Fällen auch über längere Zeit hinziehen kann.
Wichtig sind auch im Verlauf die gute Beobachtungsgabe Ihrerseits am Tier: was hat sich seit Beginn der Behandlung verändert? Manchmal sind es auch Kleinigkeiten, die plötzlich wieder gezeigt werden im Verhalten des Tieres, was oft zu einem AHA-Erlebnis führen kann für den Tierbesitzer und mich als begleitenden Therapeuten. Wir haben schon herzlich gelacht, wenn sich ältere Tiere wieder voller Lebensqualität in der Wiese wälzen, obwohl sie dies schon seit langem nicht mehr ausführen konnten!